Engstfelds Dokumentation insbesondere der Arbeit von Peggy Parnass markiert einen Höhepunkt beim Widerstand gegen das, was Ralph Giordano die Zweite Schuld nennt. Der Film zeigt den mühsamen Kampf gegen die mangelhafte Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland durch das fast bruchlose Weitermachen mit altNazis in Justiz und Verwaltung. Nie wieder wurde die Primitivität der 1949 umetikettierten altNazis in der bundesdeutschen Justiz so anschaulich dokumentiert, denn kurz darauf wurde Helmut Kohl Bundeskanzler und propagierte seine geistig-moralische Wende zurück in die AdenauerÄra als altNazis noch unangefochten an den Hebeln der Macht saßen und gegen alles, was er mit 1968 verband. Von Richtern und anderen Sympathisanten bleibt daher ein historisches Dokument von immensem Wert, welche hochentwickelte Bürgerrechtskultur im Nachkriegsdeutschland zeitweise möglich war.
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